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Interviews

Wie eine kleine Zahnarztpraxis ohne technische Vorkenntnisse ihre Prozesse digitalisierte

Form 3B+, Form Wash und Form Cure in einer Zahnarztpraxis

2017 eröffnete Marua Hawi ihre eigene Praxis, eine kleine Zahnarztpraxis in Braunschweig. Obwohl Sie noch über keinerlei Erfahrungen mit digitalen Prozessen in der Zahnmedizin verfügte, beschloss sie, sich selbst und ihrem Team das digitale Design und den 3D-Druck von Modellen, Schienen, Kronen, Brücken und mehr beizubringen. 

Indem Hawi neue Indikationen nach und nach in Zusammenarbeit mit den Fachleuten von Digital Smile Design und Formlabs einführte, ist es ihr gelungen, ihre analogen Workflows zu digitalisieren. So verringerte sie ihre Abhängigkeit von externen Anbietern und steigerte die Kapazitäten ihres kleinen Teams, welches digitale technische Prozesse nun erfolgreich meistert.

Zahnarzt bei der Arbeit mit einem 3D-gedruckten Modell aus Model Resin V3
Webinar

5 Kernfaktoren für einen erfolgreichen Umstieg auf praxisinternen 3D-Druck

In diesem Webinar mit Dr. Jennifer Bell erfahren Sie, was Sie bei der Wahl eines 3D-Druckers berücksichtigen müssen, welche Fragen sich dabei stellen und welchen langfristigen Effekt der 3D-Druck auf ihre Praxis gehabt hat.

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Der erste Schritt: Digitalisierung des Arbeitsprozesses

Hawi begann ihre Entwicklung hin zu digitalen zahnmedizinischen Prozessen von Grund auf als „absolute digitale Anfängerin, die kein großer Technik-Fan ist“. Aus einem Residency-Programm von Digital Smile Design in Spanien wusste sie: Der erste Schritt in Richtung Digitalisierung ist die Integration eines intraoralen Scanverfahrens. Nachdem sie und ihr Team sich in ihrem Arbeitsalltag mit dem Scanprozess vertraut gemacht hatten, suchte sie nach der passenden Software für ihre Praxis.

Angesichts ihrer grundsätzlichen Unsicherheit bei der Nutzung technischer Anwendungen plante Marua Hawi, die neuen digitalen Verfahren schrittweise einzuführen, um sich und ihr Team nicht zu überfordern. Sie suchte dafür nach einer Software, die erschwinglich und intuitiv war. Zu Anfang wollte das Team „als ersten Schritt nur Modelle drucken, weshalb Softwaregebühren von 10 000 € viel zu viel waren“, erklärt Hawi. Sie entschied sich für MeditLink, eine kostenlose Software, die mehrere Apps umfasst und es ihr erlaubte, sich risikofrei mit den neuen Abläufen vertraut zu machen.

Zahnarzt beim Einsatz eines Intraoralscanners
Webinar

Vom Scan zum strahlenden Lächeln mit vereinfachten 3D-Prozessen in der Praxis

Erfahren Sie von Dr. Christopher Baer, wie die nahtlose Integration von Intraoralscanner und 3D-Drucker Ihnen zu mehr Effizienz am Behandlungsort verhelfen kann. In diesem Webinar stellt Dr. Baer Ihnen den einfachsten und effizientesten Arbeitsprozess vor, um in die Zahntechnik am Behandlungsort einzusteigen.

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3D-Druck in einer kleinen Praxis? Kein Problem.

Als einzige Zahnärztin in einer kleinen Praxis ohne Zahntechniker war es für Hawi besonders wichtig, einen 3D-Drucker zu finden, die für ihr gesamtes Team einfach nutzbar war. Als sie auf Ihrem zweiten DSD-Workshop den SLA-Drucker (Stereolithografie) Form 3B+ entdeckte und erkannte, wie schnell und einfach er zu verwenden ist, beschloss sie, das Gerät in ihrer Praxis zu installieren.

Es war offensichtlich, dass ich den [Form 3B+] gut einsetzen konnte und der Preis klasse war.

Marua Hawi, Zahnärztin

Wie unkompliziert der Druck mit dem Form 3B+ tatsächlich ist, galt es für Hawi jedoch noch herauszufinden. Drucker wie auch Arbeitsablauf erwiesen sich als genauso einfach und intuitiv wie erhofft. 

Sofort nach der Installation des Druckers übergab Hawi das Zepter ihrer Zahnarzthelferin. Dank der intuitiven Benutzeroberfläche des Form 3B+ und der Vielzahl an gut strukturierten Ressourcen und Kursen von Formlabs Dental konnte Hawis Kollegin erfolgreich ihr erstes Teil drucken, während Hawi zwei Patienten behandelte. „Ich habe einfach nur den Raum vorbereitet, den Drucker eingerichtet und der Mitarbeiterin gesagt, dass sie alles Notwendige auf der Website von Formlabs Dental findet. Dann ging ich mich um meine Patienten kümmern, und als ich wiederkam, hatte sie ihren ersten Druck bereits fertiggestellt“, erinnert sich Hawi.

aus Model Resin 3D-gedrucktes Dentalmodell

Hawis Team druckte sein erstes Diagnosemodell aus Model Resin erfolgreich innerhalb weniger Stunden nach der Einrichtung des Form 3B+.

aus Formlabs' Model Resin 3D-gedrucktes Dentalmodell

Für Hawi war der intuitive Workflow der Drucker von Formlabs Dental ein Schlüsselfaktor, denn durch diesen sind alle Praxismitarbeiter*innen in der Lage, selbstständig und sicher zu drucken. Die Benutzerfreundlichkeit des Form 3B+ macht es leichter, einen flexiblen Schichtplan für die Belegschaft aufzustellen, damit der 3D-Druck, das Scannen und die Aufgaben der Zahnarzthilfe nicht stets auf dieselbe Person fallen.

Der Druckprozess an sich ist kein Problem. Alle in meinem Team kriegen das hin, und ich würde sogar sagen, dass das jeder schafft. Man geht einfach auf die Website von Formlabs Dental und findet dort alles beschrieben oder sieht sich ein Video an. Es ist wirklich einfach.

Marua Hawi, Zahnärztin

Hawis Team gewann schnell Selbstvertrauen im 3D-Druck von Modellen und begann über die Implementierung weiterer Indikationen nachzudenken. „Wir fingen einfach mit dem Druck von drei oder vier Modellen pro Woche an. Nach nur drei Monaten druckten wir dann auch Okklusionsschienen“, berichtet Hawi. Seit kurzem druckt sie Modelle von prothetischen Fällen, um Mock-ups und Try-ins schnell herzustellen.

Selbst mir als absoluter Anfängerin und unserem kleinen Praxisteam macht es echt Spaß, uns in den 3D-Druck einzufuchsen, denn es ist schnell deutlich geworden, wie einfach es ist. Wir brauchten nur einen ganz kleinen Raum. Jetzt haben wir keine Unordnung mehr im Labor. Alles ist sauber. So einfach ist das.

Marua Hawi, Zahnärztin

Aus Model Resin 3D-gedrucktes Dentalmodell und aus IBT Flex Resin gedruckte Transferschiene für indirekte Verklebung

Hawi implementiert stetig neue Anwendungen für den Form 3B+, wie etwa den Druck von Schlüsseln aus IBT Flex Resin, mit denen digitale, im CAD entworfene Wax-ups übertragen werden und zur Erstellung des Mock-ups am Patientengebiss genutzt werden können.

Webinar

DSD x Formlabs Dental Masterclass: Erschließen Sie das Potenzial 3D-gedruckter Schienen für direkte Kompositrestaurationen

In diesem Webinar erläutern Ihnen Dr. Luken de Arbeloa, Education Content & KOL Manager bei Digital Smile Design, und Dr. Elisa Praderi, Senior Clinical Protocols & KOL Manager bei Formlabs Dental, die Entwicklung des Verfahrens für geführte Direktrestaurationen.

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Effiziente, kontrollierte und optimierte Produktion mit schneller Kapitalrendite

Bevor sie den 3D-Druck in ihrer Praxis einführte, stützte sich Hawi für die Herstellung von Modellen und dentalen Anwendungen vollkommen auf externe Labore. Die Absprache mit den Laboren konnte jedoch kompliziert sein, zudem benötigte jeder Auftrag mindestens eine Woche. Das verlangsamte ihren Arbeitsablauf und stellte die Geduld ihrer Patient*innen auf die Probe.

Besonders bei Okklusionsschienen hatte es Probleme mit dem Arbeitsprozess des externen Labors gegeben, das Hawi früher nutzte. Bis zur Ankunft der Schienen dauerte es oft eine Woche und bei Lieferung hatten sie häufig eine schlechte Passung auf dem Patientengebiss. Das Ergebnis: frustrierte Patient*innen, unnötiger Arbeitsaufwand für das Team und letztendlich Umsatzeinbußen. „Das externe Labor machte die Schienen immer zu klein oder zu groß, deshalb hatten wir oft Probleme. Entweder musste der Patient wiederkommen oder ich musste die Schienen eine halbe Stunde lang bearbeiten, was Zeit war, an der ich nichts verdient habe. Dank 3D-Druck bleibt das Geld jetzt bei mir in der Praxis“, erklärt Hawi.

Webinar

Wie Sie in Ihrem Dentallabor die perfekte Schiene herstellen

Erfahren Sie in diesem Webinar von Bill Slocum, Dental Applications Engineer bei Formlabs, auf welchen wesentlichen Bereichen für Dentallabore der Fokus bei der Produktion von Okklusionsschienen liegt. So erzielt Ihr Labor Erfolg mit digitalen zahnmedizinischen Prozessen.

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Hawi konnte durch den praxisinternen 3D-Druck die Patientenzufriedenheit steigern, nicht nur dank schnellerer Behandlungen, sondern auch durch die Verbesserung der Qualität ihrer Schienen. Sie druckt jetzt mit Dental LT Clear Resin V2, das ihrer Ansicht nach einfach „besser dafür geeignet“ ist, denn es ist weniger steif als das (herkömmliche) Schienenmaterial, das das Dentallabor verwendete und „das sich anfühlte, als würde man auf Stein beißen“. Ausgestattet mit dem optimalen Schienenmaterial und einem kontrollierten Arbeitsprozess ist Hawis Team in der Lage, seinen Patient*innen hochwertigere Schienen bereitzustellen.

Mithilfe des 3D-Drucks von Okklusionsschienen direkt vor Ort mit Dental LT Clear Resin V2 und dem Form 3B+ umgeht das Team die Lieferzeit des externen Labors, wodurch Hawis Patient*innen eine schnellere Behandlung genießen.

Für Hawi ist der größte Vorteil der Integration von 3D-Druck die Autonomie und die Flexibilität, die er bietet. Ihr gesamtes Team kann für zahlreiche dentale Anwendungen Teile 3D-drucken, und dank der Zuverlässigkeit des Form 3B+ behält die Praxis heute mehr Kontrolle über ihre Lieferkette und ist weniger abhängig von externen Zulieferern.

Indem wir alle Puzzleteile hier in der Praxis behalten, haben wir mehr Kontrolle und können unsere Zeit besser einplanen. Ich bin nicht mehr von meinem externen Labor abhängig.

Marua Hawi, Zahnärztin

Webinar

DSD x Formlabs: 3D-Druck in einer kieferorthopädisch-restaurativen Praxis

Lassen Sie sich in diesem Webinar von Dr. Christian Coachman, Geschäftsführer und Gründer von DSD, und Dr. Pablo Ramírez, Fachmann für Prothetik der Clínica Ramírez, Einblicke in die Erfahrungen eines Früheinsteigers im 3D-Druck geben und erfahren Sie, welche zentralen Faktoren für eine erfolgreiche Implementierung dieser Lösung zu berücksichtigen sind, wie sie Ihren 3D-Druck auf weitere Anwendungen ausweiten und welchen Mehrwert das Ecosystem von Formlabs Ihnen bietet.

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Glückliche Mitarbeiter – jetzt und in Zukunft

Eines der entscheidenden Erfolgsrezepte bei der Implementierung digitaler Prozesse ist, dass das Team mit an Bord ist. Abgesehen von objektiven Vorteilen wie der gesteigerten Effizienz hat der 3D-Druck auch die Möglichkeiten von Hawis Praxisteam erweitert und so seine Produktivität erhöht. Mit jeder zusätzlichen Anwendung und Indikation, die das Team meistert, wachsen seine Fähigkeiten und seine Motivation. 

Ich werde mich immer an den ersten Druck erinnern, den meine Mitarbeiterin erstellt hat. Wir waren ganz aus dem Häuschen. Das war eine riesige Party hier im Büro. Von überall regnete es High-Fives. Jedes Mal, wenn jemandem [ein Druck] gut gelingt, ist das für denjenigen eine Riesenfreude, denn es gibt ihm das Gefühl, etwas alleine zu schaffen.

Marua Hawi, Zahnärztin

Durch die Einführung des 3D-Drucks ist die Arbeit in der kleinen Zahnarztpraxis für junge Leute interessanter geworden, die laut Hawi „solche modernen Anwendungen lieben und sich darauf freuen, sie zu verwenden“. Ihrer Ansicht nach liefert die Integration digitaler Workflows „[für junge Leute] eine perfekte Mischung in der zahnmedizinischen Arbeit: Manchmal arbeitet man mit dem Patienten, manchmal gibt man Materialbestellungen auf, und jetzt gibt es auch noch die Chance, sich an den Computer zu setzen und etwas zu designen.“ Da auch der Dentalsektor vom allgemeinen Fachkräftemangel in Deutschland betroffen ist, stellt die Suche nach Wegen, junge Arbeitskräfte anzuwerben und zu halten, eine Notwendigkeit für Hawi und die Zukunft ihrer Praxis dar.

Die besten Tipps zum Einstieg in digitale zahnmedizinische Abläufe

Die Praxis von Marua Hawi hat demonstriert, dass es auch völligen Technik-Einsteigern gelingt, die innovativen Werkzeuge und Prozesse von Formlabs Dental erfolgreich zu implementieren. Für alle Zahnmediziner*innen, die über den Umstieg auf neue, digitale Arbeitsprozesse und 3D-Druck nachdenken, hat sie einen eindeutigen Rat: Seid geduldig – besonders, wenn die Praxis klein ist. „Das Erste und Wichtigste ist, Geduld zu haben. Ich bin in meiner Praxis die einzige Zahnärztin und habe nur sechs Teammitglieder, es hat also jeder schon seine Aufgaben“, so Hawi.

Webinar

Dentistry Made Easier: 3D-gedruckter Zahnersatz aus den neuesten Materialien, jetzt schneller denn je

In diesem Webinar von BEGO erfahren Sie mehr über die Materialien, die für den Druck von Restaurationen genutzt werden, und lernen den digitalen Arbeitsprozess zur Produktion dieser Teile mit dem Form 3B+ und Permanent Crown Resin bzw. Temporary CB Resin von Formlabs Schritt für Schritt kennen. Wir stellen zudem die Vorzüge des SLA-3D-Drucks vor, sowie Charakterisierungstechniken, mit denen Sie optimale Ergebnisse erzielen.

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Es kann verlockend sein, einfach weiter in der analogen Komfortzone zu bleiben, wenn man mit den konventionellen zahnmedizinischen Vorgängen eng vertraut ist. Aber wie Hawi gezeigt hat, ist der Fortschritt in Richtung digitaler Zahnmedizin in jeder Praxis möglich, auch ohne vorherige Technikkenntnisse.

Das ist ein andauernder Prozess: Zu lernen. Zu wachsen. Schritt für Schritt. Wir haben mit dem Druck von Modellen angefangen und fühlen uns darin jetzt sicher. Wir wollten Schienen drucken, und jetzt sind wir auch damit vertraut. Und genau so versuchen wir jeden Monat, etwas Neues zu implementieren.

Marua Hawi, Zahnärztin

Hawi plant, auf ihren Erfolg weiter aufzubauen, indem sie neue Anwendungsfälle wie 3D-gedruckte individuelle Abformlöffel aus Custom Tray Resin und provisorischen Zahnersatz einführt.

Um mehr über Marua Hawis Erfahrung mit 3D-Druck und Formlabs Dental zu erfahren und zu entdecken, wie auch Sie mit dem 3D-Druck dentaler Anwendungen loslegen können, sehen Sie sich Hawis Webinar an. 

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