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3D-Druck für Kieferorthopäden: praxisintern hergestellte Aligner

Wachsender Kundenbedarf nach Aligner-Behandlungsoptionen hat zu einer neuen Art von kieferorthopädischen Lösungen geführt. Während digitalisierte Patientenakten in der Kieferorthopädie bereits zur Norm geworden sind, kann die Umsetzung eines praxisinternen digitalen Workflows als Herausforderung erscheinen. Grund dafür sind die zahlreichen Software- und Hardwareoptionen auf dem Markt.

Wir haben mit Dr. Christopher Riolo und Cali Kaltschmidt gesprochen, um zu erfahren, wie sie Formlabs Desktop-Drucker in ihrer Kieferorthopädiepraxis verwenden, und um zu hören, ob sie Tipps zur betriebsinternen Aligner-Produktion haben.

Dr. Christipoher Riolo ist ein Kieferorthopäde in Seattle, der eine vollständig digitale Praxis führt, die seit fünf Jahren 3D-Druck nutzt. Cali Kaltschmidt ist seit sieben Jahren Kieferorthopädin und hat TheToothMovement mitbegründet. Beide haben mit Formlabs Geräten angefangen, was die Art und Weise, wie sie ihre Praxen führen, verändert hat.

 


 

Webinar

3D-Druck für Kieferorthopäden: Bleiben Sie nicht in der Steinzeit stehen!

In diesem Webinar wird Sie der Kieferorthopäde Dr. Christopher Riolo aus Seattle in die verschiedenen Scan-, Software- und Drucktechnologien der Kieferorthopädie einführen. Er wird Ihnen den praxisinternen Aligner-Prozess vorstellen, damit Sie nahtlos von analog zu digital wechseln können.

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Vorteile praxisintern hergestellter Aligner

Dr. Christopher Riolo und Cali Kaltschmidt drucken seit Jahren praxisintern Aligner. Wenn man mit Kieferorthopäden aus der Praxis spricht, wird offensichtlich, wie zugänglich der gesamte Prozess ist. Das Gebiss der Patienten wird gescannt und kostenlose Werkzeuge wie MeshMixer und PreForm werden verwendet, um 3D-Dateien zu bearbeiten und sie für den Druck vorzubereiten.

Ihrer Meinung nach sind die Hauptvorteile von praxisinternen Aligner-Prozessen folgende:

  1. Erhöhte Kontrolle über Bewegungsparameter
  2. Mehr Auswahl an Aligner-Materialien

  3. Größere Auswahl an Software-Plattformen zur Einrichtung der Behandlung

  4. Kontrolle der Herstellung

  5. Kosteneinsparungen

  6. Hybridtherapien können koordiniert werden

Dr. Riolo ist auf alle diese Vorteile eingegangen. Beim Thema Alignermaterialien hob er beispielsweise die große Materialauswahl beim praxisinternen Druck hervor. Dr. Riolo empfiehlt Essiz A+ aufgrund des geringen Kostenpunkts für Attachment-Vorlagen. Sie können jedes Material für Attachment-Vorlagen nutzen, darum macht der Einsatz eines günstigeren Materials am meisten Sinn. Mit praxisinternen Arbeitsprozessen haben Kieferorthopäden vollständige Kontrolle darüber, was sie verwenden und wann, wodurch jede Praxis die Herstellung darauf zuschneiden kann, was der Arzt oder Patient bevorzugt. 

„Ich habe Invisalign seit zwei Jahren nicht verwendet“

Dr. Christopher Riolo

Dr. Riolo und Cali Kaltschmidt haben auch darüber gesprochen, wie sie ihre Formlabsdrucker in der Praxis eingerichtet haben. Zudem haben sie die Vorteile von 3D-Druck für die Aligner-Herstellung behandelt, wozu um 90 % reduzierte Laborkosten gehören:

Fünf praxisintern hergestellte AlignerFünf Invisalign Aligner
25–50 USD500 USD
Zehn praxisintern hergestellte AlignerZehn Invisalign Aligner
100 USD900 USD

Von analog zu digital

Dr. Christopher Riolo und Cali Kaltschmidt haben sieben Punkte bei der Vorbereitung von digitalen Workflows besprochen. Dr. Riolo hat betont, dass der Drucker nicht im Blickpunkt des Prozesses steht. Der beste Drucker ist der, der bei ihrer täglichen Arbeit gar nicht auffällt.

Sieben wichtige Erwägungen beim Umstieg auf einen digitalen Workflow in der Kieferorthopädie:

  • Unterschiedliche Materialanforderungen

  • Unterschiedliche Systeme, die von der Belegschaft eingesetzt werden

  • Zusätzliche Software

  • Zusätzliche Hardware/Ausrüstung

  • Schulungsanforderungen

  • Chancen für Mehrwert bei der Patientenbehandlung

  • Möglichkeit zur Optimierung von Bürosystemen

Dr. Riolo ist auf alle diese Aspekte eingegangen. Beim Thema Belegschaft ist er auf die verschiedenen Systeme eingegangen, mit denen sichergestellt wird, dass die Mitarbeiter keine Arbeitsschritte im digitalen Workflow übersehen. Möglichkeiten sind die Nutzung von Online-Software oder riesigen Whiteboards. In dieser Praxis ist jeder Mitarbeiter für das Scannen, das Bearbeiten von STL-Dateien und das Drucken geschult. Selbst wenn in Ihrer Praxis nur ein einziger Techniker arbeitet, der ein Experte für digitale Workflows ist, muss es ein maßgeschneidertes System geben, um sicherzustellen, dass jeder Prozessschritt berücksichtigt wird.

Ist Geschwindigkeit Trumpf?

Dr. Riolo ist der Meinung, dass Geschwindigkeit nicht eine der Haupteigenschaften beim Kauf eines Druckers sein sollte, ganz gleich, ob es sich um Aligner oder andere Dentalvorrichtungen handelt. Es ist leicht, sich darauf einzuschießen, wie schnell ein Gerät einen Satz Aligner drucken kann, aber die Kunstharzverfügbarkeit und FDA-zugelassene Materialien sind deutlich wichtiger. Dies sind die zwei Dinge, die sich laut Dr. Riolo von Drucker zu Drucker unterscheiden, und er hat empfohlen, weiter nachzuforschen, bevor Sie einen Kauf für Ihre Praxis tätigen.

Bei der Entwicklung des Form 3B wurden diese beiden Aspekte berücksichtigt. Der Form 3B ist ein fortschrittlicher Desktop 3D-Drucker, der für biokompatible Materialien optimiert wurde. Feedback vom Form 2 wie die Bedeutung der Kunstharzverfügbarkeit und der FDA-Zulassung, standen beim Designprozess des Form 3B im Fokus.

Der Kundenservice ist ein weiterer wichtiger Faktor, der bei der Wahl eines 3D-Druckers für Ihre Praxis noch vor der Geschwindigkeit berücksichtigt werden muss. Als Dr. Riolo sein erstes Formlabs Gerät kaufte, sagte er im Scherz, dass das Unternehmen nicht wusste, was ein Zahnarzt ist. Heute beschäftigt das Unternehmen ein Team aus über 30 Mitarbeitern speziell für den Bereich Zahntechnik, die Leitfäden, telefonischen Kundenservice, kostenlose Webinars und mehr bieten. Letztlich bedeutet dies, dass es nie einfacher war, Ihre Praxis für intern produzierte Aligner aufzustellen. Wie Dr Riolo sagt: „Die Zeit ist gekommen. Es ist einfach nicht mehr schwer.“

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Es war toll, mit Dr. Christopher Riolo und Cali Kaltschmidt zu sprechen. Sie können das gesamte Gespräch kostenlos anhören, um die verschiedenen Scan-, Software- und Drucktechnologien in der Kieferorthopädie kennenzulernen und den ganzen Q&A-Teil anzuhören.

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